Bauhausfenster zu Glascontainer

Bauhaus re use: von Dessau nach Berlin

Berlin Bauhaus Reuse
© Bauhaus-Archiv Berlin, Fotograf: Aurelio Schrey

Ob Architektur, Industrie- oder Möbeldesign: Das Bauhaus ist der Klassiker der Moderne. Keine andere Schule hat die Art und Weise, wie wir heute bauen und wohnen, mehr beeinflusst. Und da Design heute kein Nischenthema, sondern Massenphänomen ist, wundert es nicht, dass das Bauhaus-Archiv in Berlin inzwischen zu den meistbesuchten Museen in Deutschland zählt. Als „Museum für Gestaltung“ beherbergt es die größte Bauhaus-Sammlung weltweit.

Viel Publikum, wenig Platz

Da das Museum aus allen Nähten platzt und ein Erweiterungsbau erst zum 100. Jubiläum des Bauhauses 2019 realisiert wird, wurde eine temporäre Lösung gesucht und gefunden. In Kooperation mit den Architekten von „zukunftsgeräusche“ (zkg), der Knobelsdorff-Schule und der TU Berlin entstand direkt vor dem Eingang des Museums ein gläserner Container. Das Besondere daran: Der neue Ausstellungspavillon besteht aus 33 Originalfenstern aus dem Nordflügel des Bauhauses in Dessau und 10 Balkontüren aus dem historischen Ateliergebäude. Dabei werden die bauphysikalischen Defizite der alten Einfachverglasung nicht mit aufwendiger Haustechnik, sondern mit einfachsten Mitteln ausgeglichen: mehrschalige Fassade, textile Verschattungsmembrane, intelligentes Lüften. So will der Architekt Robert K. Huber mit Bauhaus re use zeigen, dass neueste Energiespar-Erkenntnisse auch in Kombination mit Recycling und Ressourcenschutz umgesetzt werden können.

Dass es sich bei den Dessauer Fenster- und Türelementen um „recyceltes UNESCO-Weltkulturerbe“ handelt, ist zwar eine schöne Anekdote, war aber nur ein Nebenaspekt für die IKEA Stiftung, dieses wegweisende re use-Projekt zu fördern.

Antragsteller: Zukunftsgeräusche GbR, München/Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung, Berlin
Projekttitel: Bauhaus re use