Bauen für eine bessere Welt

Die IKEA Stiftung fördert die Ausstellung „Think Global, Build Social!“ im Deutschen Architekturmuseum

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© Deutsches Architekturmuseum DAM, Frankfurt/Main. Foto: Atelier d´architecture autogérée

Denkt man an sozialen Wohnungsbau, denkt man an Retortenstädte und seelenlosen Siedlungsbau. Dass es auch anders geht, wollten die Macher der Ausstellung „Think Global, Build Social!“ zeigen. Von Juni bis September 2013 öffnete die erste umfassende Schau der sozialen Architektur in Europa ihre Pforten. 

An der Zukunft sollen alle mitbauen 

Präsentiert wurden die aktuellsten Entwicklungen auf dem Gebiet des nachhaltigen und sozialen Bauens. Und zwar nicht nur einem elitären Fachpublikum, sondern einer breiten Öffentlichkeit. Dafür sorgte das Ausstellungsdesign, das mit großformatigen Abbildungen, Filmen, Modellen und originalen Baumaterialien die Besucher anregen wollte, eigene Ideen und Gedanken für ein besseres Leben und Wohnen im 21. Jahrhundert zu entwickeln. Diese Hinwendung an die Allgemeinheit und der partizipative Ansatz der Ausstellung waren für die IKEA Stiftung dann auch die entscheidenden Gründe, „Think Global, Build Social!“ zu fördern. 

Von Bordeaux bis Berlin 

Einen Schwerpunkt setzte die Ausstellung auf Wohnbauten und Nachbarschaftsprojekte aus Europa. Insgesamt 22 verschiedene Projekte veranschaulichten die neuen Positionen sozialen Bauens und das neue Verständnis von der gesellschaftlichen Bedeutung von Architektur. 

So zeigten die Architekten Druot, Lacaton & Vassal ihr Konzept zur Umgestaltung von uncharismatischen Wohnhochhäusern in Saint-Nazaire und Bordeaux. Hier wird die Lebensqualität der Bewohner durch kostengünstige Raumerweiterungen wie Balkone und Wintergärten gesteigert. Die BeL Sozietät für Architektur Bernhardt und Leeser bewies mit ihrem Beitrag, dass Mehrfamlienhäuser auch zum Selbstbau entworfen werden können. Ihre Idee wird aktuell in Hamburg realisiert. Zukunftsfähige Ideen kommen auch aus Paris. Das Atelier d’architecture autogérée (AAA) beantwortet aktuelle theoretische Fragen zur Stadtentwicklung ganz praktisch. Ein interdisziplinäres Team entwickelte das Projekt „Passage 56“. Realisiert wurde es zusammen mit Bewohnern, die damit eine städtische Brache in eine ökologische Oase verwandelten. Entstanden ist auf dem nur 200 qm großen und 6,5 m schmalen Grundstück ein kollektiv bewirtschafteter Garten mit einem Veranstaltungsraum. Bauprojekte von Studierenden fanden ebenfalls in der Ausstellung Platz. Die Berliner „Baupiloten“ haben zum Beispiel durch Minimalarchitekturen wie Lounges und Terrassen einen kleinen Platz vor einer Neuköllner Schule schöner gemacht.

Antragsteller: Deutsches Architekturmuseum DAM, Frankfurt/Main
Projekttitel: Ausstellung „Think Global, Build Social!“