Aus Metallmüll werden Möbel
Luis Niederbuchner verwendet Stahl- und Edelstahlschrott für Möbeldesign.

Bereits Anfang Mai hatten wir in Deutschland unsere natürlichen Ressourcen für 2025 aufgebraucht, am sogenannten Deutschen Erdüberlastungstag. Lösungen sind gefragter denn je: nicht nur, um unseren hohen Rohstoffverbrauch herunterzufahren, sondern auch wegen der Abfallmenge.
Luis Niederbuchner hat sich für seine Bachelorarbeit bei einem Recyclingunternehmen umgesehen. Seine anschließenden Experimente mit Abfällen aus industriellen wie privaten Quellen zielten darauf ab, eine nachhaltige Designstrategie mit Upcycling zu entwickeln. Unterstützt wurde der Student der Hochschule München dabei durch ein Stipendium der IKEA Stiftung.
Gestalterischer Mehrwert
Mit der Abschlussarbeit „Erbarme dich unser“ liegt nun eine Untersuchung vor, inwiefern sich metallische Abfälle für ressourcenschonendes Produktdesign wiederverwerten lassen. Darüber hinaus gelang es ihm, bei der Wiederverwendung in Form von Möbelstücken neue gestalterische Ansätze zu entwickeln.
Materialkunde als Gestaltungsgrundlage
Die Materialien sollten verschiedenen Anforderungen entsprechen – von Stabilität über Optik bis hin zu Modifizierbarkeit. Luis Niederbuchner arbeitete mit Kühlrippen, Zinngeschirr, Halbzeugschienen und Leiterplatinen aus zweiter Hand. Je besser er ein Abfallprodukt im Hinblick auf Herkunft, Materialität, Verfügbarkeit und Recyclingfähigkeit untersucht hatte, desto präziser konnte er es im weiteren Entwurfsprozess einsetzen.
Stahl- und Edelstahlschrott für Upcyclingmöbel
Der Hochschulabsolvent nutzte Upcycling nicht als reine Resteverwertung, sondern als kreativen Prozess, der ihm eine intensive gestalterische Sprache ermöglichte.
Da jedes Material individuelle Eigenschaften und bereits einen Lebenszyklus hinter sich hat, waren innovative Lösungen im Designprozess gefragt. Als Ergebnis kamen einzigartige, charakterstarke Produkte heraus, die sich von standardisierten Industrieerzeugnissen abheben und eine eigene Geschichte erzählen. Designer:innen können Luis Niederbuchner zufolge durchaus bisherige Verwertungsstrategien in Frage stellen. Mit Upcyclingprodukten können sie das Bewusstsein für nachhaltiges Design stärken und einen wichtigen Anstoß im Wandel zur Kreislaufwirtschaft geben.
Juli 2025
Antragsteller: Luis Niederbuchner, Fakultät für Design der Hochschule München
Projekttitel: Bachelorarbeit „Erbarme dich unser – Eine zweite Chance für Rest- und Wertstoffe aus industriellen und privaten Quellen“