Occupy Flugfeld

Seit einigen Jahren erobern sich die Berliner das Gelände des stillgelegten Flughafens Tempelhof zurück. Wo früher Jets landeten, hebt jetzt die Phantasie ab. Beispielhaft ist das Projekt der Jugendkunstschule Neukölln, deren Kinder sich hier eine Hüttenstadt aus gefundenen Natur- und Recycling-Materialien erbaut haben. Sie nennen sie „Gecekondu“. Das ist das türkische Wort für eine – oft über Nacht entstandene – provisorische Siedlung am Rande der Stadt. Die IKEA Stiftung unterstützte den kreativen Höhenflug mit 10.000 Euro.

Kinder, das ist der Hammer.

Der Bauplatz wurde nach dem Prinzip des Aktivspielplatzes organisiert. Die Kinder und Jugendlichen planten und konstruierten in Eigenregie. Die Projektleiter stellten lediglich das Werkzeug zur Verfügung und führten in die Handhabung ein. Zusätzliche Workshops gab es zu Themen wie Gärtnern, textiles Gestalten, Holzbearbeitung oder Bau alternativer Stromerzeuger.

Mach's mit Müll!

Neben der praktischen Arbeit baute das Team auf den Aspekt der Nachhaltigkeit. Die Verwendung gebrauchter Materialien – großenteils klassischer Abfall – machte den Neuköllner Kids klar, dass sogenannter Müll in einem anderen Kontext durchaus von Nutzen sein kann. Sie lernten, den Wert des Vorhandenen zu erkennen und damit zu improvisieren.

Im Verlauf des Projekts wurde die Hüttenstadt für einige Kinder und ihre Familien zu einem festen Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung und zu einem zweiten Zuhause: Hier wurde gebaut, gelebt, gelernt und gefeiert. 

„Gecekondu“ ist ein echtes Paradebeispiel für Projekte, die im Sinne der Satzung der IKEA Stiftung förderungswürdig sind: Es vereint die Felder Wohnen, Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit mit dem Anspruch, Kinder und Jugendliche für diese Themen zu sensibilisieren und so in ihrer Entwicklung zu fördern.