Schöner Pauken

Zur Neugestaltung einer Schule als Lebensraum

Stip Schule Lebensraum
© Judith Pries, Münster

Jeder Schüler verbringt einen großen Teil des Tages in der Schule. Im Schnitt 1.000 Stunden pro Jahr oder 10.000 Stunden bis zur mittleren Reife. Die Theodor-Fontane-Schule in Ascheberg ist eine Hauptschule mit offenem Ganztagsangebot für ca. 250 Schülerinnen und Schülern. Im Rahmen der Neugestaltung des Schulgebäudes sollte ein Farb- und Raumkonzept entwickelt werden. Ziel war es, die Schule als Lern- und Lebensraum für Schüler und Lehrer attraktiver zu machen. Hierzu entwickelte Judith Pries in ihrer Diplomarbeit „Die Netzwerker – Interior-Design für eine Schule“ das passende Konzept. Ihre Arbeit wurde von der IKEA Stiftung mit einem Stipendium unterstützt. 

Monotoner Schulalltag ade 

Die Anforderungen, die in der neuen Konzeption umgesetzt sein sollten, waren vielfältig. So ging es unter anderem darum, Treffpunkte im Gebäude zu schaffen und Alternativen zur starren Sitzposition zu finden. Alle Altersgruppen wollten berücksichtigt werden, der Lösungsentwurf sollte neue Lernformen unterstützen und die Identität der Schule stärken. Judith Pries experimentierte in ihrer Diplomarbeit mit unterschiedlichen Farben und Farbflächen in den Fluren. Die perspektivische Raumwirkung der Gänge veränderte sich dabei zu immer neuen Ansichten. Monotoner Schulalltag ade. 

Locker ohne Hocker 

Ein zentraler Wunsch der Schüler nach Veränderung betraf die Sitzgelegenheiten im Gebäude und auf dem Schulhof. Die Möbel sollten vor allem individuelle Sitzpositionen zulassen und flexibel in verschiedenen Bereichen des Gebäudes nutzbar sein. Judith Pries entschied sich für ein Modulsystem. Durch die unterschiedliche Kombination von Grundelementen gelingt es, den baulichen Gegebenheiten und den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Standortes gerecht zu werden. Nischen und Flure sollten durch Sitzmöbel zu sichtbaren Knotenpunkten im Schulgebäude werden. Sie fungieren als Treffpunkte wie Lerninseln gleichermaßen und laden zum Lesen, Musikhören, Quatschen, Warten, Essen, Arbeiten und Ausruhen in sitzender oder liegender Position ein. Ausgestattet mit einem multifunktionalen Sitzkissen, fertigte Judith Pries ihre Module im Sandwichprinzip aus den Materialien MDF, Massivholz und HPL-Schichtstoff, wobei sich Letzterer dadurch auszeichnet, dass er in sehr vielen ansprechenden Farben hergestellt wird. 

Antragsteller: Judith Pries, Fachhochschule Münster
Projekttitel: Diplomarbeit „Die Netzwerker – Interior-Design für eine Schule“