Licht und Schatten. Aber bitte in Farbe.

Eine Diplomarbeit wirft Licht auf farbiges Glas und dessen Effekte im Raum.

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© Sabine von der Tann, Kassel. Foto: Robin Stummvoll

Gerhard Richter, Sigmar Polke, Neo Rauch, Markus Lüpertz, David Hockney, Marc Chagall: Unterschiedlicher könnten Künstler nicht sein. Was sie eint? Sie alle haben Kirchenfenster gestaltet, Pinsel und Farbe gegen farbiges Glas getauscht, mit reinem Licht gemalt. Die ganze Faszination dieser Kunstwerke erschließt sich dem Betrachter erst, wenn (göttliches) Sonnenlicht durch die Fenster fällt, bei der Passage durch die Gläser deren Farben aufnimmt und sich auf Oberflächen im Raum in bunten Schatten manifestiert.

Dieses Zusammenspiel von Licht und Glas ist die Inspirationsquelle von Sabine von der Tanns Diplomarbeit. Die Absolventin der Kunsthochschule Kassel untersucht farbiges Flachglas und seine Wirkung in Räumen. Werden Objekte aus solchem Glas zum Beispiel in Einrichtungsgegenstände integriert, so wandert ihr Schatten im Verlauf des Tages durch den Raum. 

Dieses Prinzip liegt auch dem Entwurf der Produktdesignerin zugrunde: Das „raumfärbende und objektpräsentierende Regal“ positioniert Farbflächen aus Glas so im Raum, dass sie je nach Lichteinfall einen natürlichen Farbschatten werfen und dabei auch die hinter den Scheiben stehenden Objekte einfärben. Ein raffiniertes Spiel aus Glas, Farbe und Licht.

Antragsteller: Sabine von der Tann, Kunsthochschule Kassel
Projekttitel: Diplomarbeit „Färben mit Glas“