Es ist angerichtet

Food Revolution 5.0: Design für die Gesellschaft von morgen

Food Head
© MKG Hamburg, Fotografen: Michaela Hille, Dimitrios Anastassakis

Das Hamburger MKG, eines der führenden Museen für angewandte Kunst und Design in Europa, stellt mit Food Revolution 5.0 eine der dringlichsten Fragen des 21. Jahrhunderts: Wie sieht die Zukunft unserer Ernährung aus? Die Ausgangslage als 2-Gänge-Menü:

Erster Gang: Wertgeschätzeltes an Schaum vom Ich  

Essen wird wieder wertgeschätzt. Wir fotografieren unsere Teller und Tischdekorationen und posten sie auf Instagram. Nicht mehr Clubs, sondern Markthallen sind die Treffpunkte der In-Crowd. Distinktionsgewinn geht durch den Magen. Wir wollen wissen, wie das Schaf hieß, das wir essen, ob es ein gutes Leben hatte und ob die Beilage aus der Region kommt. Hochglanzmagazine zelebrieren Fleischbeschau. Food-Blogger schießen wie Pilze aus dem Web. Essen wird zu Pop, die Küche zur Bühne der Selbstdarstellung.

Zweiter Gang: Ganz bitter  

Wie passt die Wertschätzung des Essens zum Fakt, dass jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet werden? Mit dem Verlust von Lebensmitteln sind Treibhausgasemissionen und die unnötige Inanspruchnahme von Ressourcen verbunden. So verbindet sich mit der Lebensmittel­verschwendung auch ein ethisches Problem. Weltweit leidet knapp eine Milliarde Menschen immer noch an Hunger.  

Daher lauten die grundlegenden Fragen von Food Revolution 5.0: Wie kann die Zukunft unserer Ernährung aussehen? Und was kann Design dazu beitragen? Über 30 internationale Designer tischen ihre Antworten auf. Teilweise ganz ausgekochte, die schon jetzt funktionieren, teilweise halbgar Spekulatives à la: Was wäre, wenn …?

In fünf Erzählsträngen FarmMarktKücheTisch und Labor sensibilisiert Food Revolution 5.0 die Besucher für interessante Fragen rund um den Lebensmittelkonsum, zeigt Hintergründe und Zusammenhänge auf und macht die Folgen unseres Konsums für Umwelt und die soziale Gerechtigkeit erfahrbar.

Wissenshungriges Publikum  

Rund 60.000 Ausstellungsbesucher allein in Hamburg und das starke Medienecho haben gezeigt, dass der Wissenshunger eines breiten Publikums beim Thema „Essen und Kochen in der Zukunft“ groß ist. Die IKEA Stiftung, die sich wiederum dem Thema „Wohnen in der Zukunft“ seit Langem widmet, hat deshalb die Food Revolution 5.0 mit 50.000 Euro unterstützt. Und freut sich nun, dass die erfolgreiche Ausstellung auch von weiteren Museen eingeladen wurde. Von Mai bis September 2018 wird sie im Kunstgewerbemuseum Berlin und anschließend im Gewerbemuseum Winterthur, Schweiz, zu sehen sein. Weitere Information unter food.mkg-hamburg.de.    

Antragsteller: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Projekttitel: Ausstellung „Food Revolution 5.0: Design für die Gesellschaft von morgen“