Wandel zwischen Wänden

Eine der Thesen der Ausstellung „Home Stories“ lautet, dass niemand das Wohnen in Deutschland in den letzten 40 Jahren so geprägt hat wie IKEA. Der Gedanke, genau dies sei der Grund dafür, dass die IKEA Stiftung die Schau in Weil am Rhein gefördert hat, ist so naheliegend wie irreführend. Vielmehr überzeugt hat eine andere Behauptung der Ausstellungsmacher: Obwohl sich das Einrichten im Laufe der Zeit radikal verändert hat, findet ein Diskurs über die Bedeutung unseres Wohninterieurs kaum statt. Und diesen wollte „Home Stories“ eröffnen: mit einem Rückblick auf die Geschichte der Wohneinrichtung, präsentiert anhand 20 ikonischer Interieurs, die das Wohnen in der westlichen Welt bis heute prägen.

Es ist eingerichtet!

Die eigens für die „Home Stories“ gestalteten 20 Räume und eine Fülle weiterer Exponate veranschaulichen, wie die gesellschaftlichen, politischen und technischen Umbrüche der letzten 100 Jahre unser Wohnumfeld revolutioniert haben. So kann man in Weil am Rhein nicht nur die berühmt gewordene „Silver Factory“ von Andy Warhol bestaunen, sondern auch in die spektakuläre „Fantasy Landscape“ von Verner Panton eintauchen. Hier lässt sich intuitiv erfassen, welche Bedeutung Licht und Farbe, Material und Möbel für die Wohnpsychologie haben.

Statt nach Weil eilen, im Netz weilen.

Ab Frühjahr 2021 geht die Ausstellung auf Weltreise, unter anderem zum Design Museum Holon in Israel und zum Design Museum Gent, nach Rotterdam zur Kunsthal und nach Dänemark zum Trapholt Museum of Modern Art and Design. 

Wer für die beeindruckende Schau nicht nach Weil eilen konnte, muss auf einen Besuch aber nicht ganz verzichten: Home Stories: 100 Years, 20 Visionary Interiors ... in 5:04 auf youtube.