Ankunft statt Abbruch

P R E S S E I N F O R M A T I O N

München, im Dezember 2017. Es war schon beinahe beschlossene Sache: Drei in die Jahre gekommene Wohnhäuser in Münchens Innenstadt sollten einem schicken Neubaukomplex weichen. Doch dieses Mal regte sich Widerstand in der Bürgerschaft – mit aller Macht und überraschenderweise mit Erfolg.

Der Protest war die Geburtsstunde der gemeinnützigen Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco. Im April 2016 übernahm die Genossenschaft den Gebäudekomplex aus städtischem Leerstand mit dem Ziel, ihn in ein Wohn- und Kulturzentrum für Flüchtlingsfamilien und junge unbegleitete Migranten zu verwandeln. Mit der finanziellen Unterstützung der Stadt, den Einlagen der Genossenschaftsmitglieder, der Hilfe von der IKEA Stiftung und zahlreichen Spendern und mit viel ehrenamtlichem Engagement wurden die Häuser seitdem saniert.

Anpacken statt Abwarten

Das Modellprojekt schafft nicht nur Wohnraum für Geflüchtete. Weil die oft zur Untätigkeit verdammten Flüchtlinge selbst tatkräftig bei der Sanierung anpacken, finden sie in der gemeinsamen Arbeit Beschäftigung, Sinn und Bestätigung.  

So hat sich das Bellevue di Monaco zu einem Ort des Ankommens und der Begegnung mit Münchnerinnen und Münchnern entwickelt. Neben Wohnraum gibt es Räumlichkeiten für Workshops und Sprachkurse, ein Atelier mit offenen Werkstatträumen und eine Fahrradwerkstatt. Vor allem die jungen unbegleiteten Flüchtlinge nutzen hier auch die Hausaufgaben- und Lernhilfe, Freizeitangebote und Arbeitsmarktberatung, kochen und feiern zusammen mit den Nachbarn.

Ein internationales Kulturprogramm und Diskussionsveranstaltungen zeigen die Vielfalt der Stadtgesellschaft und thematisieren die Frage der Gegenwart: Wie wollen wir zusammenleben?  

Weitere Informationen unter: bellevuedimonaco.de