Aufblasen statt wegwerfen

Dass Plastik schlecht verrottet, hat auch sein Gutes. So kann Rosa Heinz ihn als Rohstoff nutzen.

Rosa Heinz Head
© Rosa Heinz, Kassel

Dass Reisen bildet, ist ein Gemeinplatz, den man in jeder Konversation unwidersprochen entsorgen kann. Dass Abfall inspiriert, ist hingegen noch nicht in den allgemeinen Sprachschatz eingegangen. Beides zusammen bringt uns zu Rosa Heinz, die während eines Praktikums in Indien an einer müllgesäumten Straße einen spirituell-materialistischen Moment hat: Sie sieht eine „sprudelnde Quelle kostenlosen Rohstoffes“.

Aus „Bah“ wird „Boah“

Die Grundidee der Diplomarbeit der Absolventin an der Kunsthochschule Kassel war geboren: Plastikmüll durch handwerkliche Verarbeitung und ästhetische Form wieder Wertigkeit zu verleihen. Im Zentrum stand die Bearbeitung des Werkstoffes. Dazu gehörte auch das Aufblasen der Kunststoffe – eine Technik, die dem Glasblasen entlehnt ist. Die auf diesem Wege entstandenen Formen kombinierte Heinz in ihrem Werkstück, einem Beistelltisch aus Blech und dem bearbeiteten recycelten Kunststoff. Die IKEA Stiftung freut sich, das Abfallprodukt per Stipendium vor der Müllkippe bewahrt zu haben.

Antragsteller: Rosa Heinz, Kunsthochschule Kassel
Projekttitel: Diplomarbeit „Beistelltisch aus recycltem Kunststoff“