Vom Wertstoff zum Mehrwertstoff
Das Münchener Social Design Lab will neue Orte des Weiterverwertens schaffen
Wird entrümpelt, wandert Unbrauchbares und Kaputtes in den Müll. Eine wachsende Zahl aufgeklärter Zeitgenossen macht sich immerhin auf den Weg zum Wertstoffhof. Aber muss der wirklich die Endstation in der Wegwerfgesellschaft sein? Nein. Zu diesem Schluss kamen die Hans Sauer Stiftung und die IKEA Stiftung und initiierten das Münchener Social Design Lab, das sich nun mit dem Pilotprojekt „Mehrwerthöfe“ auf die Suche nach nachhaltigen Antworten macht.
Mit Neuem versorgen statt Altes entsorgen
Wie können neue Orte des Weiterverwertens und Wiederverwendens weggeworfener Dinge aussehen? Um diese Frage zu beantworten, bringt das Social Design Lab Studierende der Architektur, des Designs und der Sozialwissenschaften zusammen mit Experten für Kreislaufwirtschaft, Vertretern von Kommunen und Wohlfahrtverbänden. Hochschulen, Praxispartner und gesellschaftliche Gruppen sollen in einem kooperativen Prozess einen Ort „designen“, wo aus Altem Neues geschaffen wird. Gemeinsam werden Antworten entwickelt auf drängende Fragen: Welche Arten von Produkten oder Materialien können an einem solchen Ort entstehen? Wie können die Kommune und ihre Bewohner eingebunden werden? Kann ein Baustein des Wirtschaftens entstehen, der auf lokaler oder regionaler Ebene Kreisläufe schließt? Die IKEA Stiftung unterstützt dieses partizipative Konzept auch deshalb gerne, weil es einen innovativen Ansatz für die Förderung des Designnachwuchses darstellt. Der spielt nämlich in Zukunft eine immer wichtigere Rolle, wenn Materialverbrauch und Ressourcenschonung zu zentralen Kategorien in der Produktentwicklung werden.
Antragsteller: Hans Sauer Stiftung, München
Projekttitel: Social Design Lab