Mit den Ohren schauen

Die Pinakothek der Moderne verfügt über eine der größten Sammlungen im Bereich Design – von der Gründer- bis in die Jetztzeit. Nach umfangreichen Umbauten präsentiert die Sammlung seit Ende 2021 ein weiteres Highlight für Design-Afficionados: das X-D-E-P-O-T. Außergewöhnlich ist nicht nur die visuelle Präsentation der Designobjekte: In großflächigen Regalinstallationen platziert, stehen die Objekte in horizontaler wie vertikaler Ausrichtung in Dialog zueinander. Es entsteht eine Art räumlicher Matrix, in der sich freie Assoziationen mit formal-ästhetischen Kriterien zu einer edukativen wie spielerischen Design-Erfahrung verweben.

Mit den Ohren schauen

Mit der Förderung der IKEA Stiftung wurde ein einmaliges Sound-Archiv aufgebaut, das die Wahrnehmung der Exponate auch auditiv möglich macht. Das Surren einer Telefonwählscheibe, das Piepsen eines Modems, das Klappern einer mechanischen Schreibmaschine oder die Spiegelbewegung einer Spiegelreflexkamera wecken bei älteren Besuchern nostalgische Erinnerungen. Für die Jüngeren sind es skurrile Nachrichten aus der alten Welt – so präsentiert, wie sie es heute gewohnt sind: multimedial über eine webbasierte App mit umfangreichem Content.

Aus dem Sound-Archiv wird eine innovative Museums-App

2018 zunächst als Sound-Archiv gestartet, entfaltete die App-Konzeption eine erstaunliche Eigendynamik. Zur Eröffnung des X-D-E-P-O-T 2021 stand eine voll entwickelte Web-Anwendung unter dem Namen „Design 4 Experience“ zur Verfügung. Sie bietet neben den historischen Sounds auch 360°-Videos, Kurzfilme, Online-Führungen und Instagram-Filter. Was der IKEA Stiftung besondere Freude macht: wenn eine Förderung es ermöglicht, dass eine kreative Anfangsidee über sich selbst hinauswächst.